Großkaliber Pistole 25 m Schießstand
Großkaliber im Schützenverein
Wollen Sie unserem Schützenverein beitreten, dann können Sie direkt die vielen Vorteile genießen. Diese stehen Ihnen als Mitglied natürlich sofort zur Verfügung. Unser Verein bietet Ihnen natürlich nicht nur Kleinkaliber an, sondern laut den Wettkampfrichtlinien auch große Kaliber. Was genau das ist und was Sie beachten müssen, das haben wir Ihnen kurz zusammengefasst.
Was ist ein Großkaliber?
Seit Ende des 19. Jahrhunderts werden die Kaliber gemäß ihrer Längeneinheiten eingeteilt. Zoll oder Millimeter sind die Maßeinheiten für die Einteilung der Kaliber. Von dieser Regelung sind Flintenkaliber allerdings ausgenommen.
Zu den Großkalibern zählen Waffen, deren Patronen mindestens 9 mm betragen. Bei Jagdgewehren beträgt die Größe der Patronen beispielsweise 9,3 x 62 mm. Bei Pistolen sind es 9 mm Luger beziehungsweise Parabellum. Im Gegensatz zählen Handfeuerwaffen als Kleinkaliber, wenn die Patronen maximal 6,5 mm groß sind. Ein mittleres Kaliber ist dann gegeben, wenn die Größe der Patronen zwischen 6,5 mm und 9 mm liegt.
Erfolgt die Maßeinheit der Kaliber in Zoll, wird die angloamerikanische Schreibweise verwendet. Es handelt sich um einen Dezimalbruch, der statt eines Kommas einen Punkt hat. Hat ein Kaliber maximal einen Zoll, wird die Null vor dem Punkt nicht angegeben. Das heißt: Bei einem Kaliber von 0,22 Zoll erfolgt die Angabe als .22 lfB. LfB ist die Abkürzung für „lang, für Büchse und Pistole“).
Häufig kommen Großkaliber-Waffen beim Militär in Form von Granatpistolen oder Handgranatwerfern zum Einsatz. Diese Waffen haben ein Kaliber von maximal 40 mm. Ebenso zählen Mörser zu Großkalibern, deren Munition eine Größe von maximal 460 mm aufweisen. Auch Kriegsschiffe besitzen großkalibrige Waffen. Die japanischen Schlachtschiffe Musashi und Yamato besitzen die bislang größten Waffen mit einem Kaliber von 460 mm. In Deutschland waren die bislang größten Kaliber bei den deutschen Eisenbahngeschützen Gustav und Dora zu finden. Diese Landkanonen wiesen ein Kaliber von 800 mm auf. Little David war ein Experimentalgeschütze, dessen Kaliber 914 mm betrug.
Bei Rohrwaffen ist das Verhältnis von Rohrlänge zum Kaliber ausschlaggebend für das letztendliche Kaliber der Waffe. Die Bezeichnung hierfür ist Kaliberlänge. Rohrwaffen sind beispielsweise Artilleriegeschütze und Kanonen von Kampfpanzern. Raketengeschosse werden im Übrigen nicht zu Kalibern gezählt. Diese werden von Startrampen oder Aufhängungen gestartet. Die Kaliberbezeichnungen sind in Europa durch das C.I.P festgelegt und gelten als internationaler Standard.
Warum verwenden Sportvereine diese Waffentechnik?
Sportvereine verwenden Großkaliber aus unterschiedlichen Gründen. Zum einen gestaltet sich der Rückstoß bei diesen Waffen wesentlich stärker als bei kleinen Kalibern und zum anderen werden solchen Waffen beidhändig bedient. Das bedeutet, dass andere Haltetechniken als bei Kleinkalibern verwendet werden müssen. Des Weiteren kommt hinzu, dass manche Disziplinen andere Kaliber benötigen und sich durch eine großkalibrige Waffe die Schwierigkeit der Disziplinen erhöht – beispielsweise beim Intervallschießen „drehende Scheibe“. Hier ist die Scheibe 20 Sekunden lang zu sehen. Während dieser Zeit müssen 5 Schüsse platziert werden. Mit einem Großkaliber ist dies nicht einfach, da der starke Rückstoß die Waffe aus dem Zielpunkt reißt. Das bedeutet, die Waffe muss immer wieder neu auf das Ziel ausgerichtet werden. Bei einer kleinkalibrigen Waffe passiert dies nicht.
Generell ist es so, dass Schützen mehrere Großkaliber-Waffen besitzen. Das liegt darin begründet, dass sich beispielsweise Pistolen anders handhaben lassen als Revolver und größere Kaliber sich in der Handhabung anders gestalten als kleinere. Jedes Kaliber stellt somit einen eigenen Charakter dar. Und nicht jedes Kaliber eignet sich für sämtliche Disziplinen.
Welches Kaliber, für welche Disziplin zum Einsatz kommt, regeln die Verordnungen der Schießsportverbände. Diese Sportordnungen müssen aber vorab durch das Bundesverwaltungsamt freigegeben werden. Gleiches gilt übrigens auch für Langwaffen (Gewehre).